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©Lou von Treskow

„Ein Theater ist ein Unternehmen, das Abendunterhaltung verkauft.“

– Bertolt Brecht

Für den Materialisten Brecht, der einmal das Denken als das größte Vergnügen der menschlichen Rasse bezeichnete, und ein Theater des wissenschaftlichen Zeitalters propagierte, war der Begriff der Unterhaltung vielleicht nicht identisch mit dem, was wir im Zeitalter von Internet und Massenmedien darunter verstehen. Trotzdem ist Unterhaltung mehr als bloße Zerstreuung, Ablenkung vom Alltag oder Narkotisierung sozialer Konflikte. Unterhaltung, und hier besonders Abendunterhaltung, bezeichnet einen Vorgang, bei dem eine Gruppe von Menschen einer anderen Gruppe Vergnügen bereitet. Im Englischen bedeutet to entertain guests gleichzeitig Einladung, Bewirtung und Unterhaltung von Gästen. Gastfreundschaft wiederum bedeutet, dass die Gastgeber etwas von sich her- und den Gästen mit auf den Weg geben. Was bedeutet das für das Theater als Lieferant von Abendunterhaltung – Entertainment ? Was geben wir unseren geladenen – und zahlenden – Gästen mit? Brecht würde sagen: Erkenntnis, ebenso gut könnte die Antwort Erfahrung lauten, Katharsis, Lebensfreude oder Melancholie. Alle diese Dinge können Vergnügen bereiten. Theater ist Gegenwelt, ist politisch, engagiert, sinnlich, lehrreich, ist Reflexion, Rückschau auf den Tag und Blick in die Zukunft. Theater ist episch oder aristotelisch, prozessual oder narrativ, erhaben oder volkstümlich, dionysisch oder apollinisch, tragisch oder komisch, aber zuallererst: Unterhaltung. Theatermenschen machen Theater, weil sie ihren Gästen etwas von sich mitgeben wollen. Bei Brecht wird daraus ein Geschäft, eine nüchterne Transaktion, aber Theater ist mehr als Ökonomie: nämlich Emotion, Erlebnis, Zusammenkunft, Fest. Dionysos, in der altgriechischen Götterwelt Schutzpatron des Theaters, war auch der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase.

Für den Materialisten Brecht, der einmal das Denken als das größte Vergnügen der menschlichen Rasse bezeichnete, und ein Theater des wissenschaftlichen Zeitalters propagierte, war der Begriff der Unterhaltung vielleicht nicht identisch mit dem, was wir im Zeitalter von Internet und Massenmedien darunter verstehen. Trotzdem ist Unterhaltung mehr als bloße Zerstreuung, Ablenkung vom Alltag oder Narkotisierung sozialer Konflikte. Unterhaltung, und hier besonders Abendunterhaltung, bezeichnet einen Vorgang, bei dem eine Gruppe von Menschen einer anderen Gruppe Vergnügen bereitet. Im Englischen bedeutet to entertain guests gleichzeitig Einladung, Bewirtung und Unterhaltung von Gästen. Gastfreundschaft wiederum bedeutet, dass die Gastgeber etwas von sich her- und den Gästen mit auf den Weg geben. Was bedeutet das für das Theater als Lieferant von Abendunterhaltung – Entertainment? Was geben wir unseren geladenen – und zahlenden – Gästen mit? Brecht würde sagen: Erkenntnis, ebenso gut könnte die Antwort Erfahrung lauten, Katharsis, Lebensfreude oder Melancholie. Alle diese Dinge können Vergnügen bereiten. Theater ist Gegenwelt, ist politisch, engagiert, sinnlich, lehrreich, ist Reflexion, Rückschau auf den Tag und Blick in die Zukunft. Theater ist episch oder aristotelisch, prozessual oder narrativ, erhaben oder volkstümlich, dionysisch oder apollinisch, tragisch oder komisch, aber zuallererst: Unterhaltung. Theatermenschen machen Theater, weil sie ihren Gästen etwas von sich mitgeben wollen. Bei Brecht wird daraus ein Geschäft, eine nüchterne Transaktion, aber Theater ist mehr als Ökonomie: nämlich Emotion, Erlebnis, Zusammenkunft, Fest. Dionysos, in der altgriechischen Götterwelt Schutzpatron des Theaters, war auch der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase.

„Ein Theaterstück, bei dem es also ums Grundsätzliche geht. Eins, das auch als solches noch immer funktioniert. Zumindest, wenn man es so verdichtet und unaufdringlich vergegenwärtigt, wie es Regisseur Christian von Treskow in der Bearbeitung von Walter Jens gelungen ist.“

Joachim Lange, DIE DEUTSCHE BÜHNE

MEPHISTOPHELES:
Großhans! Nun bist du wieder am Ende deines Witzes,an dem Fleckchen, wo Euch Herrn das Köpfchen überschnappt. Warum machtest du Gemeinschaft mit uns, wenn du nicht mit uns auswirtschaften kannst? Willst fliegen und der Kopf wird dir schwindlig! Eh! Drangen wir uns dir auf, oder du dich uns?

Johann Wolfgang Goethe, URFAUST
© Joachim Dette
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