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TRUFFALDINO:
Das ist ja wirklich wunderschön!
Da gibt es so viele, die einen Herren suchen wie einen Bissen Brot und ich hab gleich zwei Stück davon. Was zum Teufel soll ich anfangen? Ich kann doch unmöglich zur gleichen Zeit allen beiden dienen! Oder doch? Man wechselt geschickt den einen mit dem anderen aus und steckt den doppelten Lohn in die Tasche! Doppelten Lohn und doppelte Verpflegung! Merken dürfen sie auf keinen Fall etwas. Na, und was verlier ich schon, wenn sie einmal dahinterkommen? Nichts, gar nichts! Jagt mich einer fort, bleib ich beim anderen. Ich will es probieren! Und wenn es auch nur einen einzigen Tag dauert. Avanti, vorwärts! Zur Post, dass es nur so staubt!

„Heute wird der Begriff flexibler Kapitalismus zunehmend gebraucht, um ein System zu beschreiben, das mehr ist, als eine bloße Mutation des alten Themas. Die Betonung liegt auf Flexibilität. (…) Von den Arbeitnehmern wird verlangt,sich flexibler zu verhalten, offen für kurzfristige Veränderungen zu sein, ständige Risiken einzugehen und weniger abhängig von Regeln und förmlichen Prozeduren zu werden.“

„Es ist natürlich, dass diese Flexibilität Angst erzeugt. Niemand ist sich sicher, wie man damit umgehen soll, welche Risiken vertretbar sind, welchem Pfad man folgen soll“

– Richard Sennett: Der flexible Mensch

„Die neue Arbeitsformel für die Zukunft lautet:
0,5 x 2 x 3, d.h. die Hälfte der Mitarbeiter verdient doppelt soviel und muss dafür dreimal soviel leisten, wie früher. Die ständige Produktivitäts- steigerung bewirkt, dass immer weniger Mitarbeiter immer mehr leisten müssen.“

– Peter Zellmann, Horst Opschowski:
Die Zukunftsgesellschaft

„Schauspieler Christian Kämpfer scheint diese Rolle wie auf den Leib geschrieben zu sein. Überhaupt bringt das gesamte Ensemble bei all dem Chaos eine schauspielerische und körperliche Höchstleistung auf die Bühne.“

– Jens Zacharias, NDR Kultur

„Regisseur Christian von Treskow und sein Ausstatter Oliver Kostecka haben das knapp 280 Jahre alte Stück in ein echtes Theaterspektakel überführt. (…)
Schon bei minimalen Angaben zum Inhalt schwirrt einem der Kopf. Der Regisseur nimmt das zur Steilvorlage für seinen sorgsam inszenierten Wahnsinn. Die Figuren, bei Goldoni in der Tradition der commedia dell’arte verankert, lässt er wie Puppen herumpurzeln und von den schrägen Wänden heruntergleiten wie Spiegeleier in der Teflonpfanne. Grell geschminkt, mit knallrot verzerrten Mündern unter abstrusen Perücken und gehüllt in überkandidelte Fantasiekostüme, unterstreichen sie ihre grotesk deklamierten Dialoge mit übergroßer Gestik. Um so schöner ist es, wenn sie dann und wann aus der Rolle fallen und das eben gesagte in stinknormaler Alltagssprache auf den Punkt bringen. (…)
Angetrieben von ständigem Hunger, zieht Felix Zimmer das Publikum mit hohlwangigem Blick ins Vertrauen. Zwischen Slapstick und sportrlicher Höchstleistung glänzt er als bauernschlauer Diener, der mit verdruckstem Charme nicht nur das Herz der Kammerzofe im Sturm erobert.“

– Sabine Tholund, Kieler Nachrichten

Truffaldino
Christian Kämpfer, Felix Zimmer

Beatrice
Yvonne Ruprecht

Florindo
Hauke Petersen

Silvio
Tony Marossek

Pantalone
Zacharias Preen

Smeraldina
Agnes Richter

Dottoressa
Ellen Dorn

Clarice
Eva Kewer

Brighella
Isabelle Baumert

Inszenierung
Christian von Treskow

Bühne und Kostüme
Oliver Kostecka

Dramaturgie
Mona Rieken

Licht
Jean-Philipp Baumgarten

Regieassistenz
Güde Nissen

Regiehospitanz
Jakob Pruß

Die verwendete Musik
(Antonio Vivaldi, DIE VIER JAHRESZEITEN, Der Sommer, 3. Satz) wurde eingespielt von
Vladimir Selentsov






THEATER KIEL
(Schauspielhaus)

13. 5. 2023, 20:00
25. 5. 2023, 20:00
27. 5. 2023, 20:00
2. 6. 2023, 20:00
7. 6. 2023, 20:00
9. 6. 2023, 20:00
11. 6. 2023, 20:00
14. 6. 2023, 16:00
16. 6. 2023, 20:00
(weitere Vorstellungen in der
laufenden Spielzeit)

Fotos: © Olaf Struck

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